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Xenophobie überwinden

2 Methoden:Zeige Zivilcourage (Persönliche Maßnahmen gegen Xenophobie im Alltag)Hole dir Unterstützung (Soziopolitische Lösungen)

Der Begriff Xenophobie beschreibt die Angst vor und Stigmatisierung von Ausländern. Menschen, die anders aussehen, eine andere Sprache sprechen oder andersartige Bräuche zelebrieren, können auf Zeitgenossen, die nur an eine einzige bestimmte ethnische Gruppe, einen konkreten Lebensstil oder ein bestimmtes Set von Verhaltensregeln gewöhnt sind, bedrohlich und angsteinflößend wirken.[1] Allerdings kann Xenophobie natürlich überwunden werden – dieses Vorhaben kannst du entweder direkt in Angriff nehmen oder du kannst den Weg verfolgen, deinem Ziel durch bewusstes gesellschaftliches Engagement oder politisches Handeln näherzukommen.

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Zeige Zivilcourage (Persönliche Maßnahmen gegen Xenophobie im Alltag)

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    Konfrontiere xenophobe Menschen in deinem persönlichen Leben. Möglicherweise hast du einen Verwandten oder einen Freund, der nationalistische oder rassistische Ideale vertritt. Verbringe bewusst Zeit mit diesen Menschen und sprich mit ihnen über ihren konkreten Blickwinkel. Wenn du dich in einem Gespräch mit einem Rassisten, Nationalisten oder anderweitig xenophoben Menschen befindest, solltest du es vermeiden, die andere Person direkt anzugreifen. Betone stattdessen, dass zwar ihre Ideen und Weltanschauungen fehlgeleitet sind, aber nicht die Person an sich. Erinnere deine Gesprächspartner daran, dass sie gute Menschen sind, die dazu imstande sind, ihre Intoleranz zu überwinden.
    • Nutze ruhige und besonnene Argumente, um ihnen zu veranschaulichen, dass es keinen logischen Grund dafür gibt, Angst vor einer gesamten Gruppe von Menschen zu haben, nur weil diese vielleicht andersartig wirken.
    • Überrasche sie mit neuen Informationen, die dazu führen könnten, dass sie ihre Ansichten überdenken. Ein Beispiel: Wenn ein frommer Christ Angst vor muslimischen Mitmenschen hat, könntest du erwähnen, dass die Jungfrau Maria auch im Islam zutiefst verehrt wird oder dass Muslime anerkennen, dass Jesus ein großartiger Lehrer war.
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    Frage konkret nach, warum diese andere Gruppe eigentlich als Bedrohung aufgefasst wird. Xenophobie ist oft mehr als nur ein Argwohn oder ein Misstrauen gegenüber dem „Anderen“. Wenn du andere Menschen dazu drängst, dir offen mitzuteilen, warum sie eigentlich genau davon überzeugt sind, dass Unterschiede in der Kultur, in der Religion oder in der Kleidung bedrohlich sind, ist das oft der erste nötige Schritt, damit Menschen ihre engstirnige Weltanschauung noch einmal überdenken. Ist die Hautfarbe das Problem? Der Akzent? Die religiöse Praxis? Stereotypen und Vorurteile über gewisse Verhaltensweisen? Diese Faktoren zählen für gewöhnlich zu den häufigsten Gründen für Xenophobie.[2]
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    Führe ihnen vor Augen, wie und warum Xenophobie so problematisch ist. Xenophobie resultiert in Diskriminierung, Rassismus und Nationalismus – die in weiterer Folge Gewalt, Feindseligkeiten und Ausbeutung anstacheln.[3] Eine Vielzahl der abscheulichsten Gräueltaten unserer Menschheitsgeschichte - beginnend beim Holocaust, bis hin zum Völkermord in Ruanda - wurden durch xenophobe Gefühle ausgelöst. Wenn du es schaffst, deine Mitmenschen über diese historischen Fakten aufzuklären, wirst du dazu beitragen können, zukünftige xenophobe Ausbrüche im Keim zu ersticken. Andere Beispiele von Xenophobie, die später gemeinhin als Desaster oder Peinlichkeiten anerkannt wurden, sind unter anderem:
    • Die rassistischen Aussagen eines deutschen Politikers gegenüber Fußballspieler Jerome Boateng
    • Die Internierung von japanischstämmigen Amerikanern während des zweiten Weltkriegs
    • Die Alexandria-Unruhen 2008 in Südafrika
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    Mache dich über Xenophobie lustig. Etwas Situationskomik eignet sich ausgezeichnet, um die unterschwellige Absurdität von xenophober Rhetorik aufzudecken.[4] Nutze Witze und Satire, um zu veranschaulichen, wie unsinnig es eigentlich ist, andere Menschen abzulehnen oder zu missachten, nur weil sie anders sind. Ein Beispiel: Eine bekannte Komiker-Gruppe in Ungarn hat die Pläne der ungarischen Regierung, entlang der ungarischen Grenze eine Mauer aufzustellen, um ankommende Flüchtlinge und Migranten abzuwehren, auf die Schippe genommen, indem sie enthusiastisch ihre Freude über den Rückkehr des Eisernen Vorhangs bekundet haben.
    • Alternativ könntest du einen Comic zeichnen, in dem du xenophobe Politik und scheinheilige Demagogen scharf kritisierst.
    • Auch wenn Xenophobie natürlich ein ernsthaftes Problem ist, sind Parodien und Humor äußerst wirksame Werkzeuge, um deine Ablehnung von xenophoben Ideen auszudrücken und xenophobe Weltanschauungen infrage zu stellen.
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    Lebe deine Ideale. Gehe mit gutem Beispiel voran, um zur Erschaffung einer vereinten, respektvollen Welt beizutragen. Gehe bei sozialen und politischen Problemen Koalitionen mit marginalisierten Gruppen ein. Alternativ kannst du einer Sportmannschaft, einem Klub oder einer Freizeitgruppe beitreten, die ethnisch vielfältige Mitglieder haben. Sprachkurse für Fremdsprachen sind ebenfalls ein ausgezeichneter Zeitvertreib, genauso wie Kochkurse, die sich der weltweiten Kulinarik verschrieben haben. Wenn du dich im Alltagsleben offen und weithin sichtbar mit „dem Anderen“ solidarisierst, ist das eine simple, aber wirksame Methode, um Xenophobie die Existenzgrundlage zu entziehen.
    • Zelebriere Andersartigkeit. Wenn du in einer größeren Stadt lebst, könntest du bewusst Viertel besuchen, die bekannt dafür sind, von Menschen mit Migrationshintergrund bewohnt zu werden. Sprich mit den Menschen in diesen Vierteln und unterstütze ihre Läden und Projekte.

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Hole dir Unterstützung (Soziopolitische Lösungen)

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    Gib deine Stimme den richtigen Politikern.[5] Xenophobie in der Politik manifestiert sich oft als „Hurrapatriotismus“, der einen extremen und eng definierten Nationalismus, kombiniert mit aggressiver Außenpolitik, propagiert. Progressive Politiker verkörpern das genaue Gegenteil: Sie treten für friedliche Resolutionen ein, schätzen Multikulturalismus und glauben an die Gleichheit aller Menschen dieser Erde, völlig unabhängig von Herkunft, Religion oder Glaubensbekenntnis. Vermeide dafür Politiker oder Parteien, die Kriege gegen oder Strafmaßnahmen für andere Kulturen oder ethnische Gruppen unterstützen, die alleine dadurch legitimiert werden, weil diese Menschen anders sind als die Mehrheitsbevölkerung.
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    Unterstütze Gesetzgebung, die Xenophobie bekämpft. Gesetze, die Hassreden und Hassverbrechen klar regulieren, verurteilen und unter Strafe stellen, sind mächtige Abschreckungsmechanismen gegen Xenophobie. Xenophobe Menschen unterstützen für gewöhnlich extrem restriktive Einwanderungs- und Asylgesetze, die die Mobilität von Asylwerbern und Migranten stark einschränken.
    • Verurteile und verfolge Hassreden und Hassverbrechen.[6]
    • Wenn ausländische Mitmenschen bedroht und attackiert werden oder ihre ökonomische Existenz bedroht wird, muss jemand dafür zur Verantwortung gezogen werden. Wenn die Täter bestraft werden, ist das ein deutliches Signal an die restliche Bevölkerung, dass derartige Taten völlig inakzeptabel sind.[7]
    • Es ist äußerst wichtig, dass du dir Unterstützung und Hilfe von den Strafverfolgungsbehörden deines Landes holst. Polizisten sind oft nicht ausreichend informiert, wie mit Hassverbrechen umgegangen werden muss [8] oder, noch schlimmer, sind manchmal sogar die größten Peiniger von Flüchtlingen, Migranten und Ausländern.
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    Bestehe auf institutionelle Gleichheit. Gestalte Lehrpläne, die die Vielfalt zelebrieren und Toleranz für andere Kulturen fördern. Alternativ könntest du an deinem Arbeitsplatz konkrete Richtlinien in Bezug auf Jobangebote, Kündigungen, Leistungen und Boni durchsetzen, die sicherstellen, dass alle Arbeitskräfte gleichbehandelt werden. In Schulen, Regierungsbehörden und der Privatwirtschaft könntest du dir zum Ziel setzen, positive Darstellungen von Minderheiten, Ausländern, Asylsuchenden und anderen Menschen, die ein besonders hohes Risiko aufweisen, zum Ziel xenophober Attacken zu werden, zu fördern.[9]
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    Gehe deinen Kampf gegen Xenophobie organisiert an. Gründe oder beteilige dich in einer gemeinnützigen Organisation, die sich für soziale Gleichheit und Inklusion einsetzt. Halte Demonstrationen und Märsche gegen xenophobe Ereignisse und Gesetzgebungen ab.
    • Aufmärsche gegen Xenophobie senden ein wirksames Signal an alle xenophoben Menschen, dass ihr Verhalten unakzeptabel ist.[10]
    • Nutze soziale Medien, um deine Botschaft und Handlungen voranzutreiben und bekannter zu machen.
    • Starte öffentliche Bildungs- und Aufklärungskampagnen, um weiterhin zu betonen, dass auch Ausländer und Flüchtlinge Respekt und Mitgefühl verdient haben.[11]
    • Binde marginalisierte Menschen in den Entscheidungsfindungsprozess mit ein.
    • Nutze relevante Ereignisse, wie z.B. den Weltflüchtlingstag (20. Juni) und den Internationalen Tag gegen Rassismus (21. März), um das Problem mit Xenophobie ins öffentliche Bewusstsein zu bringen.
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    Hole die Medien ins Boot. Journalisten können im Kampf gegen Xenophobie eine wichtige Informations- und Wissensquelle sein.[12] Schreibe deiner lokalen Zeitung, deinem liebsten Online-Nachrichtenmagazin oder deiner Lieblingszeitschrift und bitte um mehr Berichte darüber, wie Xenophobie viele Menschen in deinem und anderen Ländern verletzt und diskriminiert. Teile relevante Artikel, die du im Internet entdeckst auf sozialen Medien. Sorge dafür, dass das Problem Xenophobie sichtbar und eine Auseinandersetzung damit unvermeidbar ist.
    • Schreibe einen Blog, in dem du xenophobe Aussagen, die du in der Gesellschaft, von Personen des öffentlichen Interesses, Berühmtheiten oder deinen Mitmenschen hörst, kritisierst und dokumentierst.
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    Inkludiere die Opfer von Xenophobie in deinem Kampf. Die „Anderen“ sollten im Entscheidungsfindungsprozess inkludiert werden, damit du herausfinden kannst, wie die tatsächlichen Opfer Xenophobie wahrnehmen und welche Maßnahmen ihrer Meinung nach effektiv sind, um Xenophobie einzudämmen. Ermutige Migranten, Flüchtlinge und Opfer von Rassismus und Diskriminierung, offen über ihre Erfahrungen und die dadurch ausgelösten Gefühle zu sprechen.
    • Gib den Opfern von Xenophobie eine Plattform, auf der sie ihre Angreifer anprangern können. Die Qualität und das Ausmaß der Dokumentation von Fällen xenophober Attacken und Gewalt ist für gewöhnlich äußerst dürftig.[13]
    • Biete den Opfern von xenophoben Attacken deine Hilfe an.[14] Dazu gehören beispielsweise Nahrung, Unterkunft, Bekleidung oder nicht-materielle Hilfeleistungen, wie z.B. eine Therapie.
    • Teile den Opfern von Xenophobie mit, dass sie die gleichen Rechte haben wie alle anderen Menschen auch und dass sie nicht in Stille leiden müssen.

Tipps

  • Wenn du selbst xenophobes Gedankengut hast, solltest du gemeinsam mit anderen Menschen daran arbeiten, deine Weltanschauung zu verändern.
  • Dein persönlicher Kampf gegen Xenophobie ist ein nobles Vorhaben, allerdings solltest du dir bewusst machen, dass es vermutlich Generationen dauern wird, bis dein Ziel erreicht ist. Viele der Ursachen für Xenophobie haben tiefe, historisch verankerte [15] or psychological[16] Wurzeln. Aber auch wenn dein Kampf oftmals schwierig ist, gib niemals auf!