Gründe oder schließe dich einer Gewerkschaft an – 绮罗网

Gründe oder schließe dich einer Gewerkschaft an

3 Teile:Triff eine Entscheidung, wobei du dich vorher genau informiert hastMit einer Gewerkschaft in Kontakt tretenGründe eine Gewerkschaft an deinem Arbeitsplatz

Hast du keine Lust mehr darauf, unterbezahlt und unterbewertet zu sein? Möchtest du an deinem Arbeitsplatz gehört werden? Dafür gibt es Gewerkschaften. Normalerweise erreichen Gewerkschaften – durch Verhandeln mit dem Arbeitgeber oder einem Betrieb - höhere Gehälter, eine bessere Sicherheit für den Job und bessere Bedingungen für die Mitglieder der Gewerkschaft. Aber, da dies oft hohe Ausgaben für den Arbeitgeber mit sich bringt, tendieren Betriebe dazu, gegen die Gewerkschaft anzukämpfen. Schaue dir die Schritte unten an und kämpfe für deine Rechte als Arbeiter.

Teil 1
Triff eine Entscheidung, wobei du dich vorher genau informiert hast

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    Versteh erst einmal wie Gewerkschaften überhaupt funktionieren. Die Meinung über sie ist gespalten. Manche loben sie als eine der wenigen Organisationen, die für die Rechte der Arbeiter kämpfen. Andere sehen sie eher als Drahtzieher und Mitstreiter von Faulheit und Bestechung. Bevor du dich gewerkschaftlich organisierst solltest du versuchen, eine objektive Meinung darüber zu bekommen: Weder für noch gegen Gewerkschaften.
    • Innerhalb einer Gewerkschaft entscheiden sich die Arbeitnehmer für eine Gemeinschaft (entweder auf eigene Faust oder zusammen mit Arbeitnehmern von anderen Betrieben), um zusammen zu verhandeln. Das schließt normalerweise bessere Löhne und Arbeitsbedingungen ein. Sollten sich Arbeiter dazu entscheiden, sich zusammen zu tun und die Gewerkschaft offiziell zu gründen, ist der Arbeitgeber – durch das Gesetz – dazu aufgefordert, einen Vertrag mit der Gewerkschaft auszuhandeln. In diesem müssen alle Arbeiter vertreten sein. Es ist also eher ein gemeinsamer Vertrag im Vergleich zu den einzelnen Verträgen jedes Arbeiters mit dem Betrieb.
    • Zusammen haben Arbeiter eine größere Verhandlungsmacht als alleine. Wenn ein einzelner Arbeitnehmer ein höheres Gehalt fordert, ist es oftmals leicht für den Betrieb, diesen Arbeiter zu ignorieren. Das Schlimmste, was passieren kann: Die Person muss gehen und jemand Neues wird eingestellt. Eine Gewerkschaft kann der Arbeitgeber nicht ignorieren. Im Falle eines Streiks – alle Arbeiter entscheiden die Arbeit niederzulegen – kann der Betrieb nicht mehr funktionieren und Verhandlungen sind von Nöten.
    • Gewerkschaftsmitglieder müssen Beiträge bezahlen – so werden Ausgaben der Vereinigung bezahlt. Das Geld wird dafür genutzt, um Renten, die Veranstalter und Anwälte zu bezahlen; außerdem, um die erfolgreiche Politik der Lobby zu unterstützen und um einen Streikfond zu errichten. Mit letzterem werden die Mitglieder finanziert, wenn sie während eines Streiks kein Geld verdienen. Der Betrag ist von Gewerkschaft zu Gewerkschaft unterschiedlich und hängt auch davon ab, wie demokratisch organisiert der Verband wirklich ist. Der Erfolg - angesichts besserer Bedingungen für die Arbeiter - sollte mehr wiegen als der Mitgliedschaftsbeitrag.
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    Kenne deine Rechte. Meistens versucht das Management des Betriebs die Arbeiter zu entmutigen, da Gewerkschafter normalerweise höhere Löhne als Nichtgewerkschafter einstreichen. Du musst deine legalen Rechte kennen, damit du dich selber schützen kannst und – falls nötig – zurückkämpfen kannst, wenn es der Arbeitgeber mit illegalen Methoden versucht.
      • Arbeitnehmer können über die Idee, eine Gewerkschaft zu gründen, außerhalb der Arbeitszeit diskutieren und Informationen darüber austeilen. Sie können ihre Unterstützung kenntlich machen, durch Kleidung, Pins und Schmuck etc.
      • Arbeiter können andere Arbeiter bitten, eine Petition zu unterschreiben. Dabei geht es um die Gestaltung der Gewerkschaft, bestimmte Beschwerden etc.. Arbeitnehmer können auch ihre Arbeitgeber fragen, die Petition anzuerkennen.
    • Außerdem stimmen viele Gerichte zu, dass folgende Schutzrichtlinien befolgt werden müssen:[1]
      • Der Arbeitgeber darf keine Promotionen, Gehaltserhöhungen oder andere Anreize anbieten, damit die Arbeiter die Gewerkschaft nicht gründen.
      • Der Arbeitgeber darf dem Arbeiter keine Arbeit entziehen oder ihn gar kündigen, nur weil dieser einer Gewerkschaft angehört.
      • Der Arbeitgeber darf den Arbeiter nicht kündigen, belästigen, degradieren, Gehälter kürzen oder anderweitig bestrafen, weil dieser einer Gewerkschaft angehört.
      • Arbeitgeber dürfen auch nicht mit dem oben genannten drohen.
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    Glaube nicht jedem Gerücht. Da es schwierig für den Arbeitgeber ist, die Arbeiter legal von der Idee einer Gewerkschaft wegzubewegen, wird er es mit Gerüchten und gar Lügen versuchen. Sollte dein Arbeitgeber eines der folgenden Gerüchte streuen, informiere deine Mitarbeiter darüber und falle nicht darauf herein:[2]
    • Gewerkschaftsgebühren lohnen sich nicht. Im Gegenteil: Gewerkschaften zielen auf effektive Verhandlungen ab. Am Ende sollen sich die verbesserten Arbeitsbedingungen und höheren Gehälter weit mehr als der Mitgliedsbeitrag auszahlen. Außerdem bestimmen die Mitglieder die Struktur und müssen auch für sämtliche Veränderungen abstimmen. Beiträge werden nicht bezahlt bevor die Gewerkschaft einen Vertrag ausgehandelt hat, der von den Mitgliedern abgesegnet wird.
    • Gewerkschafter werden ihren Job verlieren noch bevor sie eine Gewerkschaft gründen können. Es ist illegal Arbeiter zu feuern oder zu bestraften, nur weil sie Gewerkschaftssymphatien hegen.
    • Wenn du einer Gewerkschaft beitrittst, verlierst du alle Vorteile, die du jetzt schon hast. Dieser Schritt ist ebenfalls illegal. Außerdem bleiben all deine Arbeitsbedingungen bestehen, bis die Gewerkschaft einen neuen Vertrag aushandelt.
    • Du verlierst alles sobald du streiken gehst. Trotz der allgemeinen Annahme, Streiks finden nicht so oft statt. Die internationale Vereinigung für Gewerkschaften gibt an, dass nur 1% der Verhandlungen mit einem Streik endet. Zusätzlich hast du auch Zugang zu einem Streikfond, wenn du einer größeren Gewerkschaft beitrittst.
    • Gewerkschaften handeln nicht fair und nutzen die Gutmütigkeit der Arbeiter aus. Die Gewerkschaft macht es sich zum Ziel, bessere Bedingungen für den Arbeitnehmer auszuhandeln. Es geht nicht darum, den Arbeiter aus dem Betrieb "herauszuklauen." Kein Vertrag kommt zustande bevor beide Seiten damit einverstanden sind. Wenn ein Betrieb keine angemessenen Gehälter bezahlt oder keine Sicherheit garantiert, dann leistet er letztendlich einen schlechten Dienst für den Arbeitnehmer.

Teil 2
Mit einer Gewerkschaft in Kontakt treten

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    Finde am besten eine Gewerkschaft in deiner Gegend. Du kannst auch ganz legal deine eigene Gewerkschaft mit Mitarbeitern gründen. Meistens jedoch bevorzugen viele Arbeiter sich einer größeren Gewerkschaft, die schon existiert, anzuschließen. Die Vorteile sind: Es gibt schon Mitglieder und es stehen schon mehr Mittel für die Vertretung und Verhandlung zur Verfügung. Du kannst komplette Listen der Gewerkschaften im Internet finden. Örtliche Gewerkschaften sind auch oft in den Gelben Seiten zu finden.[3]
    • Lasse dich nicht von bestimmten Namen der Gewerkschaften einschüchtern und denk auch nicht, dass du nicht dazu passen könntest. Gewerkschaften, die ursprünglich nur Arbeitnehmer für einen bestimmten Beruf vertreten haben, vertreten inzwischen viele verschiedene Berufe. Es ist gar nicht unüblich, dass z. B. Büroangestellte Mitglieder der United Auto Workers sind. Hier sind ein paar Beispiele von Gewerkschaften in den USA. Gleiche oder ähnliche existieren aber auch in Deutschland:
      • Ausfahren und Vertrieb - Driving and delivery (Teamsters - IBT)
      • Bauliche Stahlerrichtung - Structural steel erection (Iron Workers - IABSORIW)
      • Elektro/ Kommunikation - Electrical / Communications (Electrical Workers - IBEW / Communications Workers - CWA).
      • Die Gewerkschaft für Stahlarbeiter ist ein gutes Beispiel für eine Gewerkschaft, der sich mehrere verschieden Berufsgruppen anschließen. Die Mitglieder gehören zu den Bereichen Krankenpflege, Polizei, Feuerwehr, Fabriken etc. Aber, nicht alle Arbeiter in diesen Jobs gehören nur den Stahlarbeitern an.[4]
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    Setze dich mit der Gewerkschaft deiner Wahl in Verbindung. Wenn möglich, ruf das örtliche Büro persönlich an. Ansonsten frag bei dem nationalen oder internationalen Büro nach dem Kontakt. Selbst wenn die Gewerkschaft sagt, sie kann dich nicht vertreten, kann sie dir bestimmt eine andere Gewerkschaft empfehlen.
    • Es gibt verschiedene Gründe, warum dich eine Gewerkschaft vielleicht nicht vertreten möchte. Eventuell ist die Belegschaft zu klein, oder du arbeitest in einem Bereich, mit dem die Gewerkschaft nicht vertraut ist. Es kann auch sein, dass die Gewerkschaft schlichtweg nicht qualifiziert genug ist, um dich zu vertreten.
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    Sag klar, was dir am Herzen liegt. Falls eine Gewerkschaft Interesse daran hat, dich zu vertreten, ist es sehr wahrscheinlich, dass du mit einem Mitglied des Ausschusses in Kontakt trittst. Verschiedene Gewerkschaften haben verschiedene Arbeitsweisen - das ist abhängig von der Arbeitsgruppe und dem Angestellten. Durch den Kontakt kannst du dich mit bewährtem Personal austauschen. Die meisten, aber nicht alle, aufstrebenden Gewerkschaftsmitglieder sehen darin den besten Weg.
    • Gib so viel Auskunft wie möglich. Die meisten Gewerkschaften wollen wissen, wie viele Personen in deinem Betrieb arbeiten, wo sie arbeiten, welche Art von Arbeit sie ausüben, sowie was die aktuellen Gehälter und Arbeitsbedingungen sind. Teile auch eventuelle Beschwerden über deinen Arbeitgeber – wie z. B Gehälterungleichheit, unsichere Bedingungen, Diskriminierung, etc., mit.

Teil 3
Gründe eine Gewerkschaft an deinem Arbeitsplatz

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    Bereite dich auf eine Menge Gegenwind vor. Um es freundlich auszudrücken, die meisten Betriebe freuen sich über Gewerkschaften so sehr wie über die Pest. Die Gründe dafür sind offensichtlich: Höchstwahrscheinlich wird es dem Betrieb Kosten verursache. Diese Zusatzkosten können natürlich den Gewinn des Arbeitgebers beeinflussen – eher negativ. Manche Arbeitgeber machen daher vor gar nichts halt, um eine Gewerkschaft zu stoppen. Sie greifen auch oft zu illegalen Methoden. Erwarte, dass dir dein Arbeitgeber und seine Vertrauten feindselig gegenüberstehen werden. Erfahrene Mitglieder können dir helfen, dich darauf vorzubereiten.[5]
    • Eine wichtige Regel ist, dass du vorsichtig sein solltest. Versuche möglichst nicht, deine Aufgaben im Job zu vermasseln. Dein Arbeitgeber darf dich nicht feuern oder bestrafen, weil du einer Gewerkschaft angehörst, aber wenn du ihm einen möglichen Grund gibst, wird er die Gelegenheit eventuell nutzen.
    • Sollte die Aktion gut laufen, darf der Arbeitgeber nicht mehr länger die Arbeitsbedingungen bestimmen, sondern muss sich nun – per Gesetz verordnet – mit den Mitgliedern der Gewerkschaft auseinandersetzen. Vergiss nicht, dass dein Arbeitgeber zwar gegen die Gewerkschaftsbildung kämpfen wird, er dich aber nicht bestrafen darf, auch wenn du die Gewerkschaft nicht durchsetzen kannst.
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    Checke die Stimmung an deinem Arbeitsplatz. Die Mehrzahl der Arbeiter muss die Idee einer Gewerkschaft unterstützen, damit diese gegründet werden kann. Sprich mit deinen Kollegen. Sind sie unzufrieden mit den Bedingungen? Fühlt sich einer von ihnen unfair behandelt oder gar diskriminiert? Kämpft einer von ihnen um Geld, da bestimmte Konditionen gestrichen wurden? Wenn die meisten der Mitarbeiter Probleme haben, stehen die Chancen für die Gründung einer Gewerkschaft gut.
    • Sei vorsichtig mit wem und wo du über eine mögliche Gewerkschaftsgründung sprichst. Mitglieder des Managements genießen normalerweise einen "Status Quo" – sie werden weniger verdienen im Falle einer Gewerkschaft. Pass auch auf beim Thema "Lieblingsmitarbeiter" oder bei Leuten, die dem Management nah stehen. Involviere erst mal Mitarbeiter, die du kennst und denen du vertraust.
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    Sammle ein paar Infos und Unterstützung. Betreibe ein bisschen Nachforschung für deinen Bereich: Gibt es z. B. andere Arbeitnehmer – bei dir oder in anderen Unternehmen – die schon einer Gewerkschaft angehören? Wer sind die stärksten Verbündeten an deinem Arbeitsplatz? Wer hilft dir gerne, die Gewerkschaft zu organisieren? Gibt es örtliche Politiker oder starke Persönlichkeiten, die deinem Fall positiv gegenüber stehen? Eine Gewerkschaft zu gründen ist harte Arbeit. Du musst auch zusätzliche Arbeit bedenken: An Treffen teilnehmen und nette Kontakte in deiner Gemeinschaft knüpfen. Je mehr Freunde und Mittel du schon früh sichern kannst, desto besser stehen deine Chancen später.
    • Wenn du Verbündete und Munition sammelst, versuch diskret zu bleiben. Je weniger dein Management darüber weiß, desto besser.
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    Schaffe dir einen Organisationsausschuss. Wenn es gut läuft reicht es, wenn du die Unterstützung von ein paar Mitarbeitern an deinem Arbeitsplatz hast. Aber ein paar starke Führungspersonen sollten schon dabei sein. Triff dich mit den Leuten, die dich unterstützen wollen. Sei auch hierbei diskret. Entscheide dich für eine Koalition aus den engagiertesten Mitarbeitern. In den Anfängen der Organisation können diese Leute als Führungspersonen helfen; sie organisieren, motivieren Mitarbeiter und bilden die Spitze.
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    Zeige deine Unterstützung dem nationalen Arbeitsverbund, einer neutralen Regierungsbehörde. Normalerweise bedeutet das, so viele Arbeiter wie möglich von deinem Arbeitsplatz zu bekommen, um Formulare zu unterzeichnen, sogenannte "Bevollmächtigungskarten". Damit erklären sie ihren Wunsch, in der Gewerkschaft vertreten zu werden. Du musst 30% der Arbeiter haben, die das Formular unterschreiben – dann hält der Bund eine anonyme Wahl ab. In dieser wird entschieden, ob die Gewerkschaft gegründet wird oder nicht.
    • Beachte: Die Karten müssen deutlich machen, dass ein Arbeiter – indem er unterschreibt – von der Gewerkschaft vertreten werden will. Die Unterschrift ist nicht gültig, wenn das Dokument nur besagt, dass der Arbeiter "die Wahl unterstützt".
    • Sehr oft wird der Ausschuss Treffen und Gastredner organisieren, um Unterstützung einzuholen, sowie Broschüren verteilen. So sollen die Arbeiter über ihre Rechte informiert und ermutigt werden. Diese Strategien könnten auch für dich hilfreich sein.
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    Halte eine Wahl ab und versuche diese von dem nationalen Arbeitsbund sponsern zu lassen. Wie schon zuvor erklärt klappt das, wenn du 30 % der Arbeiter hast, die die Karten unterzeichnen. Der Bund wird prüfen, ob die Unterstützung authentisch und nicht erzwungen ist. Sollte dies der Fall sein, wird der Bund mit deinem Arbeitgeber verhandeln, um eine Wahl festzulegen. Die Wahl findet normalerweise an deinem Arbeitsplatz und zu verschiedenen Zeiten statt, damit jeder die Chance hat seine Stimme abzugeben.
    • Dein Arbeitgeber wird versuchen, die Petition anzuzweifeln.
    • Der gesamte Prozess ist in Wirklichkeit ein bisschen komplizierter als hier beschrieben. Kontaktiere den Arbeitsbund damit du genau Bescheid weißt.
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    Handle einen Vertrag aus. Sollte deine Gewerkschaft die Wahl gewinnen, wird sie offiziell beim internationalen Arbeitsverbund anerkannt. Nun muss dein Betrieb – gesetzlich vorgeschrieben – einen gemeinsamen Vertrag mit deiner Gewerkschaft aushandeln. Während den Verhandlungen kannst du bestimmte Beschwerdepunkte an deinem Arbeitsplatz ansprechen. Versuche neue Arbeitsbedingungen einzuführen, kämpfe für bessere Gehälter, etc. Die Details des Vertrags sind abhängig von den Verhandlungen. Bevor sie in Kraft treten, müssen sie von allen abgesegnet werden.
    • Beachte auch, dass Gewerkschaften dir zwar die Möglichkeit bieten zusammen zu verhandeln, allerdings wird nicht garantiert, dass der Betrieb deine Forderungen akzeptiert. Verhandeln ist ein langer Prozess; du bewegst dich nach vorne und wieder zurück. Es geht auch um Kompromisse – vielleicht bekommst du nicht ganz genau, was du eigentlich willst. Gehe immer auf Nummer sicher: Es sollten 30 % der Arbeiter für die Gewerkschaft sein.[6]

Tipps

  • Sprich mit vertrauten Kollegen – so kannst du auch schon eine Idee für den Anfang und die Organisation deiner Gewerkschaft bekommen. Es ist eher eine schlechte Idee mit dem Sohn oder der Tochter des Managements zu sprechen. Alles, was an das Management kommt, kann letztendlich gegen dich und andere Arbeiter verwendet werden. Irgendwann haben sowieso alle Mitarbeiter die Möglichkeit für oder gegen die Gewerkschaft zu stimmen.
  • Es kommt auch öfters vor, dass der Betrieb plötzlich höhere Gehälter anbietet, um zu zeigen, dass die Gewerkschaft dafür nicht von Nöten ist. Das könnte schon ein erstes Zeichen des Erfolgs sein.
  • Arbeitgeber werden Strategien verfolgen, um ihre Arbeiter von der ganzen Sache abzuhalten. Oft passiert das in ‘unfreiwilligen Treffen’. Die Anwesenheit ist verpflichtend und der Betrieb spricht über all die ‘schrecklichen Dinge’, die im Fall einer Gewerkschaftsmitgliedschaft passieren können. Bekannt sind: Betriebsschließung, den Job verlieren, Verschlechterung der Vorzüge, Bestechung etc.

Warnungen

  • Wenn eine Gewerkschaft zu deinem Arbeitsplatz kommt, sollte sie dir sagen, dass du das Recht hast, dich anzuschließen sowie es nicht zu tun. Du kannst deine Mitgliedschaft jederzeit kündigen. Sie sollten dich über deine Rechte informieren.
  • Die Wahl ist am Ende bei dir. Da du in einem Staat lebst, wo es das Recht ist zu arbeiten, brauchst du im Prinzip keine Gewerkschaft. Du musst nicht beitreten und du musst kein Geld bezahlen. Auch in einem Staat, wo es kein Recht ist zu arbeiten, musst du keiner Gewerkschaft beitreten. Du wird vielleicht aufgefordert Beiträge zu bezahlen. Aber alles, was nicht zu den Ausgaben der Gewerkschaften gehört, kann erstattet werden. Die Stiftung für Arbeitsrecht bietet freie, legale Dienste an, wenn du sie benötigst. Die Stiftung ist eher gegen Gewerkschaften und finanziert von Unternehmen, die offiziell gegen Gewerkschaften sind.
  • Es ist möglich, dass ein Betrieb versucht einen Mitarbeiter zu kündigen, wenn dieser versucht eine Gewerkschaft zu gründen. Das ist zwar illegal, aber die Arbeiter sind nicht davor geschützt, bei "Patzern" gekündigt zu werden: z. B. beim Zuspätkommen oder einen Tag nicht auf der Arbeit sein. Gib dem Betrieb keinen Grund dich zu kündigen.